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Stolperschwelle in Bedburg-Hau verlegt

Am 5. Juni 2024 hat der Künstler Gunter Demnig in Gedenken an die Opfer des nationalsozialistischen Regimes eine Stolperschwelle am Bahnhof Bedburg-Hau verlegt. Zwischen 1940 und 1944 wurden von hier aus mehr als 2.500 Patientinnen und Patienten aus der damaligen Rheinischen Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Bedburg-Hau in andere Einrichtungen oder direkt in Tötungsanstalten wie Grafeneck oder Brandenburg/Havel trans-portiert und ermordet.

Die begleitende Gedenkfeier wurde von Bürgermeister Stephan Reinders eröffnet. „Mit der heutigen Verlegung der Stolperschwelle erhält die Erinnerungskultur an das Geschehene eine völlig neue Qualität. Erinnern können wir uns gar nicht oft genug,“ sagte Bürgermeister Reinders und ergänzte: „Die Stolperschwelle soll uns auch in Bedburg-Hau Erinnerung, Ge-denken und Mahnung zugleich sein.“

„Mit diesem Mahnmal verbunden ist ein klarer Auftrag an uns alle: So etwas darf nie mehr passieren“ erklärte der Kaufmännische Direktor der LVR-Kliniken Holger Höhmann in seiner Rede anschließend.

Acht Jugendliche in Begleitung von Frau Charlotte Giesbers-Reijngoud trugen aus Erinnerungen von Sigrid Falkenstein an ihre Tante Anna Lehnkering vor. Anna Lehnkering, auch Änne genannt, wurde 1940 aus der damaligen Rheinischen Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Bedburg-Hau nach Grafeneck transportiert und anschließend in der Gaskammer ermordet. „Sie steht mit ihrem Schicksal wie ein Mahnmal für über 200.000 andere Patienten und Patientinnen in ganz Deutschland und für mehr als 2.500 in Bedburg-Hau, derer wir heute gedenken.“ so Frau Trü Kobusch vom Kinder- und Jugendtheater „mini-art“.

Der Künstler Gunter Demnig dankte in einer kurzen Ansprache den Initiatoren. „Durch die Stolperschwellen und -steine werden die Geschichten hinter den oft namenlosen Opfern für jedermann greifbar. „Hier stolpert man mit dem Kopf und dem Herzen!“, fügte er an.

100 Opfer der nationalsozialistischen Ideologie, deren Namen und Alter auf kleine Schilder gedruckt und an die Besucher verteilt wurden, begleiteten die Gedenkfeier still.

Die Handpan-Musik von Jaron Tripp verlieh der gesamten Veranstaltung eine besondere Atmosphäre.

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