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Wappen der Ortschaft Till-Moyland
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Till-Moyland
Der Ortsteil Till, ursprünglich Tille, war mit Gewissheit schon in römischer Zeit besiedelt. Das Tiller Bruch trennte die beiden Bauernschaften Till und Moyland auf natürliche Art und Weise voneinander. Till war zunächst nur eine Bauernschaft unter anderen, die spätere Amtsverwaltung erhielt den gleichen Namen. Aber hier stand die Pfarrkirche, die dem ganzen Kirchenspiel den Namen gab und allmählich die übrigen Namen verdrängte. Die Burg Till lag rund 600 Meter von der Kirche entfernt, was sehr ungewöhnlich war. Es ist allerdings nicht genau nachweisbar, ob diese Burg wirklich die Stammburg jenes Geschlechtes gewesen ist, das sich nach Till benannte. Diese Tills lebten bereits als angesehene Mitglieder der Großbürgerschaft in der Stadt Kleve, als die gleichnamige Burg noch nicht bestand. Sicher aber ist ihr Stammhaus der alte Haupthof der Bauernschaft Till gewesen, denn am 4. April 1379 ließ sich Lubbert van Till mit dem Hof ter Weiden belehnen, den vor ihm Arnt Snoick von den Grafen von Kleve zu Lehen erhalten hatte. Schon bald danach muss Lubbert die Burg erbaut haben, denn schon am 19. Dezember 1382 gibt der Graf seiner Frau das Recht des lebenslänglichen Nießbrauches "aen den hues toe Tille geheiten op der Weiden ende aen der meer daerbij vlietende". Die Bauernschaft Moyland hatte bereits seit dem Jahre 1469 eine eigene Kapelle, die den Heiligen Antonius und Sebastian geweiht war. Weltliche Patrone waren die Besitzer der Burg Moyland als Grundherren. Als Alexander van Spaen, ein überzeugter Kalvinist, im Jahre 1662 Moyland erwarb, gab es Schwierigkeiten mit dem katholischen Pfarrer von Till, weshalb er 1683 eine neu geweihte Kirche errichten ließ. Die Antoniuskapelle verfiel und wurde im Jahre 1706 abgerissen. Am 31. März 1307 nahm Jakob van den Eger den Hof Moyland mit einer dabei gelegenen Befestigung vom Grafen von Kleve schatz- und zinsfrei in Erbpacht. Damals pflegten sich die Bewohner der Burgen nach ihrem Wohnsitz zu benennen, und so kommt es, dass Jakob van den Eger hin und wieder auch Jakob van den Moyland heißt. Von 1695 bis 1767 gehörte das Schloss dem Kurfürsten von Brandenburg und späteren Königen von Preußen. Es wurde zum bevorzugten rheinischen Landsitz der preußischen Königsfamilie ausgestattet und erfuhr schließlich einen Umbau im Stil der Tudor-Gotik. Im Jahre 1740 begegneten sich hier der junge Preußenkönig Friedrich II. und der französische Philosoph Voltaire. 1945 wurde Moyland beim Einmarsch der Alliierten hart umkämpft und zerstört.
Die Ruine des historischen Gebäudes, das einst durch seine Gemäldesammlung von Niederländern des 17. Jahrhunderts berühmt war, blieb viele Jahre nach Kriegsende herrenlos und schutzlos dem weiteren Verfall durch Witterung und Plünderungen ausgeliefert. Mit Hilfe der Landesregierung, des Kreises Kleve und der Gemeinde Bedburg-Hau wurde das Schloss wieder aufgebaut und am 25. Mai 1997 als Museum für moderne Kunst eröffnet. Weitere Informationen zum Projekt Museum Schloss Moyland finden Sie unter "Tourismus und Freizeit".